2019: Apennin

Nun, Apennin ist eine etwas grobe Ortsangabe. Das ist die 1500 km lange Bergkette, die sich längs durch Italien zieht. Genauere Definition: Nördlicher Apennin, Ligurischer Apennin, Apuanische Alpen – alles klar? 😉 Wir befinden uns also grob in der bergigen Gegend zwischen Genua und Pisa/Florenz. Eigentlich wollten wir ja Ost-Österreich bereisen, die Tour war auch schon fertig, aber der Reihe nach.

 

Wir schreiben Ende August 2019. Am Samstag wollen wir uns treffen, irgendwo an der A7. Ich hatte noch etwas in Kassel zu erledigen, daher bin ich am Freitag bei allerbestem Wetter eine schöne Tour durch das Sauerland gefahren. Übernachtet habe ich in Künzell bei Fulda, Landgasthof Reith. Leider gab es an dem Abend irgendeine Veranstaltung in der Stadt, die alle Kräfte dieses Gasthofs gebunden hat: Kein Abendessen. Ich habe dann in Google Maps etwas herumgesucht, aber die Auswahl an Restaurants in fußläufiger Nähe war eher mau. Fast die einzige Möglichkeit waren die Künzeller Stuben im Gemeindezentrum, wo ich dann draußen sitzend sehr leckere Semmelknödel mit Pfifferlingen aß. Übrigens ist der Preis des sehr kleinen Zimmers im Landgasthof Reith mit 50 Euro inkl. Frühstück für die gebotene Qualität der Zimmerausstattung durchaus sportlich gewesen, aber das wird im Laufe der Reise noch locker getoppt werden.

Andy kommt am Samstag wie schon oft mit dem Hänger herunter, wir laden mein Moped dazu und fahren zu einem schon gebuchten Hotel in der Nähe von Kufstein, Österreich. Von dort soll die Tour uns eigentlich in vielen Schlenkern bis fast nach Wien führen, aber leider war für diese Woche viel Regen in Österreich angesagt. Außerdem sollte es einen Temperatursturz geben und nasse 12 Grad war nicht das, was uns vorschwebte. In Genua jedoch sollte es in der Woche Sonne, 28 Grad (und wenige Gewitter) geben. Also die alternative Tour auf die Navis geladen und so ist es dann geworden.

Am Samstag fuhren wir mit Auto und Hänger zum vorgebuchten Hotel Sonnenuhr in Kramsach bei Kufstein. Dieses Hotel hatte ich ausgesucht und vorgebucht, weil wir sicher gehen wollten, den Hänger dort stehen lassen zu können und zweimal jeweils Sa/So dort übernachten zu können. Die Lage orientierte sich am Brenner, denn wir hatten schon länger den Plan, bei österreichischem Regen in den Süden auszuweichen. In Kramsach kann man direkt auf die Autobahn gen Innsbruck und dann auch dem Brenner nach Italien fahren.

Ein Zimmer in der Sonnenuhr ist mit 70 Euro nicht ganz billig, aber wenn man ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung erwischt absolut preiswert. Und die Gelegenheit, eine Woche lang Auto und Hänger stehen zu lassen, zählt schließlich auch.

Sonntag dann auf die Mopeds und gen Süden. Kurz hinter Bozen verließen wir die Autobahn und fuhren auf schönen Straßen westlich des Gardasees bis zum Beginn der Po-Ebene. Unter anderem der Mendelpass hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es dort recht voll ist.

Wir landeten in Cremona, Hotel Duomo. Ein nettes Hotel mitten in der Stadt – in der es übrigens abends über 30 Grad warm war, hier merkt man noch den Einfluss der Po-Ebene. In Italien bedeutet „Hotel mitten in der Stadt“ übrigens eine Anfahrt mitten durch die Fußgängerzone. Wir konnten unsere Mopeds in einem Innenhof abstellen, der zwar nicht komplett überdacht war aber verschlossen.

Das Zimmer in diesem Hotel (55 Euro, geht gerade noch in Ordnung) war typisch italienisch. Schmal, einfachst ausgestattet mit einer Pritsche als Bett und einem Laken als Bettdecke, mehr braucht es bei den Temperaturen aber auch nicht. Die Überraschung gab es dann im Bad: Brandneu und modern eingerichtet. Regendusche, Glaswand an der Dusche, alles pikobello. Nur: Kein einziger Haken, weder für Handtücher noch für den Kulturbeutel, noch nicht einmal einen Toilettenpapierhalter gab es. Die spinnen, die Italiener 😉

Montag: Noch ein paar Kilometer Autobahn, dann rein in die Berge. Das Wetter droht mit Regen, tatsächlich haben wir es aber den ganzen Tag mit ein paar nassen Straßen geschafft, drumherum zu fahren. Nur einmal beim Kaffeetrinken hat uns ein Schauer erwischt, den wir dann abgewartet haben. Die Route an diesem Tag ist sehr empfehlenswert, endlich hatten wir auch mal die GoPros ausgepackt und ein wenig gefilmt. Wir waren zwischendurch über 1500 Höhenmeter, die Berge sind also dort nicht ganz klein.

Wir waren ja schon ein paar Mal in dieser Gegend. Wenn man hier die gelben Straßen aussucht und ein wenig Glück hat, macht das einen Riesenspaß!

Abends landeten wir im La Greppia, Montedivalli. Übrigens hatte ich die Hotels dieser Tour bei der Planung einfach auf Google Maps ausgesucht: Nach etwa 300 km Tagestour in der Gegend nach Hotels gesucht und flüchtig Preise und Homepages angesehen. Das klappte meistens ganz gut, heute war ein positives Beispiel. Für 60 Euro konnte man hier mit toller Aussicht über das Tal sehr gut übernachten. Wir waren fast die einzigen Gäste und saßen abends im typisch italienisch beleuchteten (Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, sehr hell) Speisesaal ziemlich alleine. Auf dem Notebook schauten wir GoPro-Filme des Tages, was der Chef des Hauses dann auf italienisch kommentierte. Ich verstand nur, dass er selbst Moped fährt und die Straßen kennt, die wir auf dem Bildschirm gerade abfahren.

Am Dienstag dann waren die meisten Straßen ziemlich bescheiden. Schlaglöcher, Steine und Absätze, die locker als Treppenstufen durchgehen könnten, mitten auf der Fahrbahn. Hmm, was habe ich bei der Planung falsch gemacht, die weißen Straßen hatte ich doch vermieden? Wir befinden uns im Parco dei Cento Laghi, dem Park der tausend Seen, und nehmen es hin als nur-zum-gucken-nicht-zum-fahren. Ein bisschen Angst haben wir, dass es die nächsten Tage so weiter geht, was sich glücklicherweise nicht bewahrheitet.

Während dieser Tour haben wir mittags wieder sehr gerne in einem Alimentari eingekauft und uns dann eine mehr oder weniger schöne Stelle gesucht, wo man Brot, Käse, Schinken, Tomaten und was es sonst noch gutes gab, verspeisen konnte.

Abends fragten wir erst in einem großen Hotel mitten in Aulla. Angeblich nix frei, ich vermute eher, dem Menschen waren Mopedfahrer suspekt. So kamen wir dann auf die Albergoristorante Mirador am Berghang westlich von Aulla. Hier waren unsere Eindrücke durchaus gemischt 😉 . Die Aussicht war schon mal der Hammer! Das Bier mit Blick vom Balkon ins Tal musste schon mal verdoppelt werden. Dann ab ins Zimmer – nun ja, es war, sagen wir mal, italienisch. Klein, spartanisch und was die Sauberkeit angeht, habe ich nicht so genau hingesehen. Meine Dusche fand ich ziemlich winzig, aber die Dusche von Andy war von der Größe her eher ein Waschbecken, leider gab es dort auch äußerst wenig Wasser. Andy also schon mal schlechte Laune, das besserte sich aber beim Abendessen. Die Spezialität des Hauses dort, und dafür kommen auch sehr viele Menschen aus dem Tal herauf, sind im eigenen Ofen gebackene Fladenbrote. Sehr lecker, vor allem mit der Riesenplatte Schinken, Pancetta und Salami in bester Qualität!

Das Frühstück war denn auch italienisch: Ausgezeichneter Kaffee und extrem süsser Kuchen. Das i-Tüpfelchen war aber die Rechnung: Für zwei Einzelzimmer, einige Biere und das hervorragende Abendessen bezahlten wir genau 100 (in Worten hundert) Euro. Definitiv Preis-wert.

Mittwoch. Dem aufmerksamen Betrachter der Karte links wird auffallen, dass wir uns abends in der Nähe der letzten Übernachtung befanden. Die Entfernung beträgt etwa 20 km. Aber zuerst Mopedfahren, und heute ging es richtig zur Sache. Tatsächlich fragten wir uns, ob die Gegend, die richtige Straßenauswahl vorausgesetzt, mit Sardinien gleichzieht! Die Frage ist nicht ganz geklärt, aber wenn man die Anreise mit in die Waagschale wirft, spricht doch einiges für diese Gegend.

Ein Highlight war der Passo del Cirone. Die Straßen waren GS-freundlich, es hoppelte also ab und zu, die GS stecken das aber weg. Der Pass kommt auf ca 1300 Meter und scheint sehr unbekannt bei Motorradfahrern zu sein. Nur bei Fahrradfahrer ist er beliebt.

 

Auch der Passo delle Radice („Wurzelpass“) hat uns begeistert, er kommt auf über 1500 Höhenmeter.

Abends dann wurde es etwas kompliziert. Auch wenn es jetzt etwas ausführlich wird, muss das dennoch so festgehalten werden. Wir wollten in Sarzana übernachten. Mich hatte schon bei der Planung gewundert, dass die Preise für Übernachtungen hier relativ hoch zu sein schienen. Warum das so ist, haben wir nicht herausgefunden, aber es gibt dort tatsächlich viele Hotels mit sehr hohen Preisen. Erster Versuch war ein kleines Haus mit Pool im Garten. Die Dame erklärte aber sehr schnell auf italienisch, dass sie sich nur auf längere Zeit binden würde, also keine Gäste für nur eine Nacht nähme. Nach einiger Recherche auf Google Maps und in HRS stießen wir auf das Hotel La Trigola, welches laut HRS noch zwei Zimmer frei hätte. Hingefahren, reingegangen: Nein, sie haben nur noch ein Doppelzimmer. Mit Andy beraten, Andy meinte, das könnte an einem fest bestellten Kontingent liegen. HRS könnte die Zimmer noch vermitteln, das Hotel hat keinen Zugriff darauf. Hörte sich plausibel an (war es aber nicht). Ich buchte also vor dem Hotel stehend per Smartphone die beiden Einzelzimmer via HRS. Mittlerweile war es nach 19 Uhr, die Buchung war also verbindlich und wurde sofort abgerechnet.

Ich betrat wieder die Rezeption und erzählte, dass ich nun zwei Einzelzimmer gebucht hätte. Das stieß auf wenig Interesse, man hätte schließlich nur ein Doppelzimmer frei. Einiges Lamentieren änderte daran genau gar nix. Mist.

Ich bat den Rezeptionisten die Buchung bei HRS zu stornieren, da schließlich sein Hotel den Fehler verursacht hätte. Das sah er ein und begann zu telefonieren. Ich hörte zu, soweit es ging, und suchte derweil ein anderes Hotel. Quasi unmöglich, wenn man nicht noch eine Stunde fahren wollte und nicht mehr als 150 Euro für ein Einzelzimmer bezahlen wollte. Nach gefühlten 87 Telefonaten des Rezeptionisten rief ich dann selbst die HRS-Hotline an und hatte sehr schnell eine verständige und sehr fitte Dame am Telefon, die sich perfekt mit deren Buchungssystem und Google Maps sowie weiteren Hilfsmitteln im Internet auskannte. Sie meinte, der Rezeptionist könne meine Buchung gar nicht stornieren, ich könnte das auch nicht (weil nach 18 Uhr), aber ich könne mit ihr zusammen umbuchen. Wir müssten bloß etwas finden, auch sie wunderte sich über die Preise in dieser Gegend.

Nebenbemerkung: Sowohl das Mirodor (letzte Übernachtung) als auch das La Greppia (vorletzte Übernachtung) wären in der Nähe gewesen. Man hätte relativ einfach dort anrufen können und fragen, ob sie noch was frei gehabt hätten. Dann wäre allerdings die HRS-Buchung und somit die Kosten von über 100 Euro vermutlich flöten gewesen. Auf die Idee hätten wir also etwas früher kommen sollen.

Diverse teure oder/und weit entfernte Vorschläge von der sehr zuvorkommenden HRS-Dame und von von Andy später wollten wir die einzig verbliebene Möglichkeit in der Nähe buchen, das Elicrim. Die HRS-Dame riet uns ab, das hätte nur zwei Sterne und sie hätte nur ein Foto von dem Laden. Man hätte dort aber ein Appartment mit zwei getrennten Schlafzimmern und Bad für 50 Euro/Nase. Wir buchten das dann nach einigem Überlegen, inzwischen war es dunkel geworden. Den Berg wieder runter, zu der Adresse vom Elicrim navigieren lassen. Dort war … NIX. Reine Wohngegend. Ich kürze jetzt mal etwas ab: Nachdem wir zigmal um den Block geeiert waren fanden wir die Adresse und eine ausgezeichnet englisch sprechende Vermieterin. Die hatte dann etwas später auch die HRS-Buchung auf ihrem Smartphone und somit auch mein Geld via HRS. Sie fotografierte unsere Personalausweise, gab Appartmentschlüssel und Empfehlungen für Abendessen und Frühstück ab und verschwand. Frühstücksempfehlung? Ja, es gab dort nix zu essen, weder abends noch morgens. Das Appartment erreichte man über eine sehr enge Stahltreppe, die wohl eigentlich mal Notausgang werden wollte. Mein Schlafzimmer hatte nur auf den ersten paar Zentimetern ausreichend Deckenhöhe zum Stehen, dann schlug die Schräge zu (im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man nachts im Dunkeln schwungvoll aus dem Bett aufstand um zur Toilette zu gehen). Von Notausgang oder Rauchmeldern ganz zu schweigen. Rauchmelder wären auch nicht schlecht gewesen, denn der Vormieter schien starker Raucher gewesen zu sein. Seufz. Definitiv das schlechteste Preis-/Leistungsverhältnis, was wir je erlebt hatten, obwohl die Dusche wenigstens funktionierte.

Eine Entschädigung war denn die empfohlene Pizzeria Il Rusticone, nach 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Dort gab es ausgezeichnetes Bier vom Fass und leckere Pizza!

Tag 5, Donnerstag. Wir fuhren zur empfohlenen Bäckerei, die wirklich sehr gut war. Kaffee und mit Creme gefüllte Croissants gab es. Anschließend haben wir auf einem schattigen Parkplatz Andys Navi nochmal mit den aktuellen Touren versehen, weil das Ding anscheinend unter Amnesie litt. Außerdem schauten wir uns die Webseite des Hotels für den Abend an (am Ende der geplanten Tagestour), riefen dort an und reservierten zwei Einzelzimmer. Gebranntes Kind, und so.

Nach einem kleinen Stückchen Autobahn an der Küste entlang bogen wir Nähe Massa auf eine kleine Straße in die (Marmor-)Berge ab. Eine wunderbare Gegend, nicht nur wegen der weißen Berge. Schneller fahren sollte man dort nicht und auch nicht zu ausgiebig nach rechts und links gucken, denn ab und zu kommen einem neben Bussen und Riesenlastern auch LKWs entgegen, die einen Marmorklotz auf der Ladefläche haben. Dieser Klotz misst einige Meter in jeder Dimension und ich vermute mal, selbst wenn der Mensch im Führerhaus bremsen wollte, könnte er das schlicht vergessen.

Schon wieder ein Tag mit sensationellen Straßen, Kurven bis zum schwindelig werden. Es festigt sich der Gedanke, dass man Sardinien gar nicht braucht … aber das ist, wie gesagt, nicht entschieden. Ein kleines Highlight:

Das ist südlich von Montecuccolo. Es erscheint ein Schild „13 tornanti“ und dann wird auf allerfeinste Weise ins Tal gewedelt. Sagenhaft.

Wir landeten völlig unspektakulär im vorgebuchten Hotel Trendy in Prato. 65 Euro für das Einzelzimmer inkl. Tiefgaragennutzung war ok, das Essen war gut. Und das Bier auch.

 

 

Jetzt sind wir schon am Freitag angelangt. Heute sollte es nach ein paar netten Kurven quer durch die Po-Ebene gehen, dort zwischen Verona und Rovereto östlich des Gardasees waren noch ein paar Kurven eingeplant. Wieder buchten wir ein Hotel vor. Allerdings war schon morgens klar, dass das heute nicht ganz trocken abgehen würde. Der Wetterradar zeigte heftige Gewitter und große Regengebiete, egal, solange es trocken ist, werden Kurven gefahren.

Obwohl es am Horizont schon sehr drohte fuhren wir noch ein paar wunderbare Straßen. Kurz bevor wir in die Po-Ebene kamen verspeisten wir nochmal einen Alimentari-Einkauf. Bei diesem Stopp zog ich mein Goretex-Futter in die Hose ein. Es sollte sich herausstellen, dass das eine sehr gute Idee war. Kaum waren wir auf der Autobahn Nähe Modena fing es an zu schütten. Und mit schütten meine ich schütten. Die Autos auf der Gegenspur schaufelten Wellen auf unsere Spur, die einem Surfer Spaß gemacht hätten. Unsere Klamotten hielten die Nässe gut ab, es gab also keine Probleme. Bei einer Pause an einer Raststätte trafen wir einen Mopedfahrer aus Hof, der mit seiner Frau schon 8 Wochen unterwegs war. Mit einer steinalten Yamaha waren sie über Kiew in die Türkei gefahren, wo ihnen der Kardan verreckt war. Naja, wurde er halt von einheimischen „Fachleuten“ geschweißt und weiter geht’s. Wir staunten nicht schlecht.

Die letzten Kilometer (wir fuhren weiter Autobahn und nicht die geplanten Kurven ab Verona) bis zum Mercure Nerocubo Rovereto waren anstrengend, es wurde langsam wirklich kalt. Wie praktisch, dass wir in dem sehr neuen Hotel, was zudem auch noch mit 68 Euro/Nase inkl. Frühstück wirklich Preis-wert war, in jedem Zimmer eine fantastische Dusche vorfanden- herrlich!

Nach ausgiebigem Duschen trafen wir uns in der Bar, in der zum Bier kleine Snacks gereicht wurden. Das genügte uns zum Abendessen. Am nächsten Tag sollte die Schneefallgrenze in den Alpen auf 1300 Meter sinken. Da der Brenner auf 1370 m Höhe kommt, könnte das interessant werden.

 

 

 

Samstag, die Planung meint, wir sollten ein paar Kurven fahren bevor es auf den Brenner geht. Obwohl der Wetterbericht gar nicht so toll aussieht ist es draußen kühl aber trocken. Also los. Nach einem sehr guten Frühstück fahren wir bei überraschend gutem Wetter noch ein paar schöne Kurven. Nördlich von Rovereto bei Besenello nach rechts abgebogen treffen wir auf ausgezeichnetem Asphalt.

Das beste aber konnten wir leider nicht fotografieren: Die Wolken hingen tief und an einer Stelle schien die Sonne so durch einen Wolkenschleier, der von rechts aus dem Tal über die Straße waberte, dass es aussah wie ein kitschiges Gemälde. Wir fuhren ein paar Pässe und waren einmal auf 1750 Höhenmeter – kein Schnee.

Später dann fing es doch an zu nieseln und wir bogen auf die Autobahn ab. Ohne weitere Vorkommnisse, von ein bisschen Stau abgesehen, fuhren wir bis zur Sonnenuhr. Mopeds aufladen, dann Bier.

Abends gab es dann in der Sonnenuhr vorzügliches Essen und einen leckeren Blaufränkischen.

Sonntag, letzter Tag: Mit Auto und Hänger bis nach Malsfeld, Autohof. Mein Moped abladen und ab nach Hause per Autobahn.

Fazit:

  • 3102 mit dem Moped gefahrene km.
  • Das Zwischenziel zum Abstellen des Hängers in Kramsach ist ideal aus mehreren Gründen: Man kommt von dort schnell weg, entweder in die Dolomiten oder über den Brenner. Man kommt dort schnell hin, die Strecke bis zum Treffpunkt z.B. in Malsfeld ist locker zu schaffen (ich war um 19 Uhr schon zu Hause). Und schließlich ist die Sonnenuhr ist eine nette Unterkunft.
  • Der ligurische Apennin ist noch eine Reise wert. Wir könnten das sehr gern noch einmal fahren mit zwei Korrekturen: Auf die Übernachtung in Sarzano verzichten wir ebenso wie auf den zweiten Tag mit den Hoppelstraßen. Alles andere war super und sicher eine der besten Touren überhaupt.

Auf die Kurve!

 


Quellen:
Screenshots teilweise aus Google Maps, teilweise von Wetter online.
Fotos selbsterstellt, CC by.