2013: Piemont

2013-Überblick2013 fuhren wir durch Norditalien, größtenteils Piemont. Die Ligurischen Alpen hatten es uns schon bei der ersten Auf-die-Kurve-Tour angetan, diesmal also gründlich. Wieder trafen wir uns in Melsungen, wieder fuhren wir mit Auto und Hänger die erste Strecke. Die erste und letzte Übernachtung und somit unser Standort für Auto und Hänger war Karres bei Imst, Gasthof Traube. Insgesamt fuhr ich knapp 2600 km mit dem Moped.

Tag 1

Dortmund – Melsungen, Verladung auf den Hänger und entspanntes Autobahnfahren bis nach Imst, Gasthof Traube. Das Wetter war gut, aber wir waren trotzdem nicht böse, die mehrere hundert Kilometer geradeaus mit dem Auto fahren zu können.

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Tag 2, 362 km

Der Tag empfing uns mit Bilderbuchwetter. Über das Timmelsjoch nach Italien und dann südlich am Alpenrand entlang bis zum Comer See. Dort landeten wir im Hotel Adler fast direkt am Comer See in Menaggio. Das Hotel ist auf jeden Fall für einen weiteren Besuch in der Gegend vorgemerkt. Nette Zimmer, gutes Essen, Terrasse und Pool mit Blick auf den See – und das Ganze auch bezahlbar.

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Tag 3, 315 km

Leider regnet es etwas. Wir fuhren weiter westwärts bis zum Lago Maggiore, wo wir von Laveno nach Intra mit einer Fähre übersetzten. Ab da sehr kleine und kurvenreiche Sträßchen Richtung Südwesten bis nach Bollengo. Es folgte ein Stück geradeaus – die Kröte muss man schlucken in dieser Gegend. Die Tourplanung versuchte schon die flachen Gegenden der Po-Ebene zu umschiffen, aber gänzlich vermeiden kann man das nicht. Auch ein Stück Autobahn war dabei, bis wir bei Vercelli auf die Landstraße abbogen – die ging aber ebenfalls geradeaus. Bei Penango, nördlich von Asti, kehrten wir dann ein: Agriturismo Tenuta del Barone. Wie die vorherige Übernachtung schon hatte ich das vorher im Web herausgesucht, als ersten Anlaufpunkt. Und wieder hatten wir Glück: Nette Zimmer, gute Preise, prima Essen, absolute Ruhe und wunderbare Lage, auch wieder mit Pool – hier kommen wir sicher nochmal vorbei!

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Tag 4, 487 km

Oh, da habe ich mich bei der Tourplanung etwas verschätzt, die Strecke war etwas lang für einen Tag. Zuerst schauten wir uns Asti an, dann Alba (dazwischen geht es nur geradeaus). Anschauen heißt in diesem Fall, dass wir per Moped durchfuhren. Und das ist kein gutes Konzept, man muss auf den Verkehr aufpassen, es ist bei Sonnenschein zu warm und da, wo man mit einem Fahrzeug mit Nummernschild hinkommt, ist nicht unbedingt die schönste Ecke. Also, bei den nächsten Touren werden die Städte wieder umfahren.

Dann wieder fantastische Straßen, vielleicht die schönste Ecke dieser Tour. Übernachtet haben wir in Salsomaggiore Terme, Hotel Domus. Das ist bezahlbar und in diesem Thermalbad-Ort vielleicht auch eine der günstigsten Möglichkeiten der Übernachtung, aber es ist nicht die beste Übernachtung der Tour gewesen.

Überrascht waren wir immer wieder über die Kreativität der Italiener beim Bau von Bädern. Meistens ist wenig Platz für ein Bad, man möchte aber dennoch Dusche, Bidet, Waschbecken und Toilette unterbringen. Und wenn der Platz nicht reicht, überlappt sich das halt teilweise, siehe Foto.

In diesem Ort, der durchaus erwandernswert ist, hatten wir zuerst Probleme, ein ansprechendes Restaurant zu finden. Hier scheint man beim Essen gerne lautem Karaoke-Gesang zu lauschen, das war jedenfalls das Angebot in allen Restaurants, die in der Hauptfußgängerzone zu finden waren – nicht unsere Welt. Aber dann fanden wir in einer Seitengasse ein kleines Restaurant mit ausgezeichnetem Essen und sehr gutem Wein.

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Tag 5, 311 km

In Richtung Küste, fast bis La Spezia. Dann aber vorher wieder abgebogen weg von der Küste und Richtung Pistoia. War dies oder der vorherige Tag die schönste Strecke? Weiß ich nicht mehr genau, die ganze Gegend ist jedenfalls ein Traum. Kaum Leute unterwegs (im Gegensatz zur Küste natürlich), wunderbare Landschaft und beste Straßen. In Pistoia buchten wir uns in der Albergo Le Rose ein, nicht ganz preiswert im Sinne des Wortes. Auch hier staunten wir über die Kreativität beim Badbau … und es gab weder Abendessen noch Frühstück. Gefrühstückt haben wir in der nebenan liegenden Bar und zu Abendessen sind wir in die Stadt gezogen. Wir fanden eine Pizzeria, deren beste Ware eiskalte 0,66l-Flaschen Moretti war. Hier war es von der ganzen Tour sicher am wärmsten, noch spät abends war es an die 30 Grad.

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Tag 6, 393 km

Wir ahnten es schon: Die Stadtbesichtigung von Florenz per Moped war keine so ganz gute Idee. Wir fuhren dennoch hinein und kamen nicht mehr heraus. Irgendwie schienen die Einbahnstraßen seit dem letzten Kartenupdate des Navis (ein halbes Jahr her!) sich alle umgedreht zu haben. Es klappte dann unter leichter Ignoranz mancher Schilder und der Besuch hat zumindest Lust auf einen weiteren Besuch – aber dann zu Fuß – gemacht.

Hier änderten wir dann die Tour etwas. Eigentlich sollte es nach Verlassen des Appenin Richtung Ravenna gehen, um dort eine Stadtbesichtigung per Moped zu machen – haha. Nördlich von Ravenna nach einer Strecke an der Küste dann bei Comacchio auf die Autobahn. Stattdessen fuhren wir bei Faenza schon auf die Autobahn und dann bis vor Villafrance die Verona. Pures Glück und einmal falsches Abbiegen bescherte uns das Luxushotel der Tour: Corte della Rocca Bassa. Fantastisch und absolut empfehlenswert!

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Tag 7, 443 km

Ab in die Berge östlich des Gardasees. Kleine Straßen, enge Kurven, relativ viele Menschen unterwegs. Diese Ecke hatten wir eigentlich schon bei der Gardaseetour auf dem Schirm, aus Zeitmangel haben wir diese Ecke aber damals nicht erfahren.

Die Gegend ist schön, aber nochmal muss man da nicht durchfahren. Dummerweise war der Passo di Campogrosso (verlinkte Wikipediaseite leider nur italienisch), den wir befahren wollten, gesperrt. Allerdings erst oben, hochfahren konnte man also, aber nicht wieder auf der anderen Seite runter. Da die Strecke hoch schon ziemlich ätzend war (voll, enge Kurven, Niesel), war runter dann auch nicht viel schöner. Die weiteren Strecken in der Gegend waren aber ok 😉

Dann ein Stück Autobahn bis Bozen und von dort wieder Timmelsjoch. Leider nun im richtigen Regen, was den Spaß an der eigentlich tollen südlichen Auffahrt etwas verdarb. Oben waren wir dann wegen der schon fortgeschrittenen Zeit die einzigen, das hatte auch was. Im Regen runter und bis nach Karres, Gasthof Traube, war dann nur noch ein Abspulen, angekommen sind wir gegen 20 Uhr.

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Tag 8, nach Hause

Wieder eine entspannte Fahrt mit Auto und Hänger, dann von Kassel per Moped nach Hause. Das war eine tolle Tour in einer großartigen Landschaft. So toll, dass wir im nächsten Jahr noch einmal dorthin wollen. Diesmal mit einem festen Standort, von dem aus wir einzelne Tagestouren machen. Mal sehen, ob das klappt.

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Bei dieser Tour probierte ich das erste Mal eine GoPro Hero 3 aus. Die Befestigung ist noch nicht optimal, begonnen habe ich mit einer Art Rucksackgurt ohne Rucksack, bei dem die Kamera vor der Brust sitzt. Recht ungünstig dabei ist, dass im Bild immer Scheibe und Navi stören. Versuche am Sturzbügel waren besser, allerdings ist das etwas weit unten und man kann leider während der Fahrt die Aufnahme nicht starten oder stoppen. Am besten war eine Befestigung am Schutzbügel vor dem Scheinwerfer, auch hier allerdings das Manko, dass man die Aufnahme nicht während der Fahrt starten und stoppen kann. Auf der nächsten Tour wird eine Befestigung am linken Protektor getestet, auf den ich eine GoPro-Befestigung geklebt habe.

Die Aufnahmen sind also etwas unausgereift und auch gar nicht geschnitten, dennoch hier eine Kostprobe. Bei der nächsten Tour gibt es dann etwas ausgereiftere Videos.